Im Studienjahr 2020/21 gelang es Mitarbeiter:innen der Universität Innsbruck, das seit vielen Jahren bestehende österreichisch-russische Sommerkolleg in Sankt Petersburg an die Universität Innsbruck zu holen und im August 2021 zum ersten Mal auszurichten – wie bisher in bewährter Kooperation mit der Petersburger Staatlichen Universität für Transport (PGUPS), vertreten durch Yuliya Strelchenya vom International Relations Department. Aufgrund der COVID-19-Pandemie war eine Durchführung vor Ort leider nicht möglich, was einen Wechsel in ein reines Online-Format notwendig machte.
Dank des unermüdlichen Engagements aller Beteiligten konnte das Sommerkolleg aber trotzdem sehr erfolgreich stattfinden: 32 Studierende (10 von österreichischer und 22 von russischer Seite) trafen sich zwei Wochen lang jeden Tag auf Zoom, um die Kenntnisse der jeweiligen Fremdsprache in den Sprachkursen sowie im Gesprächsklub zu verbessern, gemeinsam am wissenschaftlich-kulturellen Programm teilzunehmen und so ihr Wissen über die interkulturellen Beziehungen zwischen Russland und Österreich zu erweitern. Dafür erhielten sie ein Zeugnis der Universität Innsbruck über 5 ECTS.
Der Sprachunterricht auf den Niveaus A2 und B1/B2 wurde von den Lehrenden Anna Mamaeva und Irina Zykova (Russisch) sowie Hanna Niederkofler und Julia Pertl (Deutsch) möglichst interaktiv und kommunikativ gestaltet, sodass die Studierenden sich auch online gut einbringen und aktiv beteiligen konnten. Neben der Vermittlung von sprachlichen Kompetenzen wurden die Studierenden auch mit der Landes- und Kulturkunde Russlands bzw. Österreichs vertraut gemacht, zum Beispiel im Rahmen eines Vortrags von Ksenija Garmider über die Sankt Petersburger Stiglic-Akademie für angewandte Kunst.
Darüber hinaus hielt Natalia Demenkova von der Universität Innsbruck an den Nachmittagen eine Lehrveranstaltung kulturwissenschaftlichen Inhalts nach dem Tandemprinzip ab: In gemischtsprachigen Gruppen wurden Themen aus den Bereichen Kultur, Literatur, Kunst und Geschichte ausgearbeitet und anschließend im Plenum präsentiert. Als zusätzliche Möglichkeit des Austauschs sowie zur Ablage aller grundlegenden und weiterführenden Materialien aus den Kursen wurden zudem sogenannte "Padlets" verwendet, die von den Teilnehmer:innen sehr gut angenommen wurden. Die Organisation des Sommerkollegs wurde dadurch auch allgemein erleichtert: Die Studierenden und Lehrenden wie auch das Organisationsteam selbst hatten so stets Zugriff auf alle Links zu den Online-Meetings wie auch zu den Filmen, die per Streaming an zwei Abenden gezeigt wurden. Und auch wenn das Sommerkolleg in der ungewohnten Form überraschend gut funktionierte, waren sich am Ende alle einig, dass dies natürlich nicht das persönliche Kennenlernen und die unmittelbaren Begegnungen ersetzt.
Das Sommerkolleg der Universität Innsbruck war – in einem russischen Wort ausgedrückt "отлично" – sowohl der Sprachkurs als auch das Kulturprogramm haben mir sehr gefallen, zudem konnte ich viele Studierende aus Russland kennenlernen.
Das Sommerkolleg ist eine super Möglichkeit, seine Zielsprache zu verbessern. Der Kurs war online, aber er wurde so organisiert, dass wir auf jeden Fall aktiv und beteiligt waren. Ich habe in zwei Wochen mehr gelernt als in einem Jahr. Und sehr interessante und nette Menschen kennengelernt. Ich würde gern das Sommerkolleg empfehlen und selber nochmal teilnehmen. Wäre super, wenn wir uns offline auch treffen könnten 🙂